Erfassung der Bibel
Verfasst: Donnerstag 24. Juni 2010, 22:22
Geschätzte Lesende,
Die Bibel gilt als das am meisten gelesene Buch der Welt, ihre Schriften sind Jahrtausende alt und dennoch aktuell. Ich habe im Laufe meines Lebens schon viele Worte zur Bibel gehört, viele kritische aber auch viele positive. Was mir dabei aufgefallen ist: Der Großteil der Menschen mit denen ich gesprochen habe, sah die Bibel weniger als historische denn als moralische Quelle. Sie meinten, die Worte der Bibel würden Trost spenden, aber man können doch nicht ernsthaft annehmen, alles habe ich genau so zugetragen wie geschrieben. Ein etwas kleinerer Teil identifizierte sich absolut mit dem geschrieben Wort und akzeptierte es als das einzige wahre „Lehrbuch“ der Menschheit. Ich kann beide Seiten verstehen, jedem Menschen steht es frei das zu glauben was er möchte.
Aber…
Ich kannte einen Priester, der seinen Glauben gerne mit Bibelzitaten unterlegte. Eines seiner Lieblingszitate war „Gott bewirkt alles in allen“. Es war auch sein „Schutzschild“ gegen alle möglichen kritischen Einwände. Alles, worauf er nicht wirklich eine Antwort wusste endete schließlich in „Gott bewirkt alles in allen“. Daher fragte ich ihn eines Tages, als er gerade davon sprach, wie dumm die Menschheit doch sei, CO2 in die Luft zu blasen was doch die Erderwärmung antreiben würde, warum er denn die Menschheit verantwortlich machen, immerhin bewirke ja Gott alles in allem. Er sagte: „So kannst du das doch nicht interpretieren“ woraufhin ich antwortete: „Deine Interpretation dieser Textstelle ist genauso erlaubt wie meine, wir sind beide nur Menschen und voller Fehler.“
Das sah er ein. Wir diskutierten lange und kamen zu dem Schluss, dass das Zitieren von Bibelstellen wenn man sich nur wenig mit der Materie beschäftigt hat zwar gut aussieht, vor allem erweckt es den Eindruck, man wüsste wovon man spricht, man sei weise, aber im Grunde lassen sich Worte in alle Richtungen auslegen und niemand habe das Recht zu behaupten, gerade er habe die RICHTIGE Interpretation gefunden.
Schließlich konnte ich ihn auch davon überzeugen, dass ein Großteil der Sprüche (Teil der Bibel) sich auf einige wenige moralische Wertvorstellungen zurückführen ließ. Moral und Sitten wie „Töte nicht, stiehl nicht, sei friedlich, teile dein Gut“ finden sich in Sätze gepackt überall in der Bibel wieder. Die Bibel ist damit ein moralisches Gesetzbuch, der Richter ist Gott.
„Wenn Gott sich aufmacht zu richten, daß er helfe allen Elenden auf Erden“
Dieses Bibelzitat verdeutlicht, dass die Bibel den Unterdrückten, den Außenstehenden, den Armen die Chance auf ein besseres Leben gibt. Oder sind mit „Elenden“ doch jene gemeint, die böses tun? Warum nicht, schließlich muss ja gerad den „Bösen“ geholfen werden, „gut“ zu werden.
„Seelig, die arm sind vor Gott, denn ihnen gehört das Himmelreich“
Als ich besagten Priester fragte, was den unter „arm sein vor Gott“ gemeint sei wusste er sofort: Das bedeutet, Gott schütze diejenigen, die keine materiellen Werte anhäufen. Ich erwiderte: Warum sollte damit nicht gemeint, dass die, die reinen Herzens sind ins Himmelreich kommen? Vielleicht ist beides richtig, vielleicht beides falsch, wer weiß das schon.
Was ich abschließend damit sagen will: Es obligt keinem Menschen die absolute Wahrheit zu beanspruchen, darunter fällt auch jene scheinbare Wahrheit, die aus Bibeltexten gelesen wird. Der Mensch ist nicht fehlerfrei, jeder Schritt den wir setzen kann daher falsch sein ohne dass wir es wissen.
Die Bibel gilt als das am meisten gelesene Buch der Welt, ihre Schriften sind Jahrtausende alt und dennoch aktuell. Ich habe im Laufe meines Lebens schon viele Worte zur Bibel gehört, viele kritische aber auch viele positive. Was mir dabei aufgefallen ist: Der Großteil der Menschen mit denen ich gesprochen habe, sah die Bibel weniger als historische denn als moralische Quelle. Sie meinten, die Worte der Bibel würden Trost spenden, aber man können doch nicht ernsthaft annehmen, alles habe ich genau so zugetragen wie geschrieben. Ein etwas kleinerer Teil identifizierte sich absolut mit dem geschrieben Wort und akzeptierte es als das einzige wahre „Lehrbuch“ der Menschheit. Ich kann beide Seiten verstehen, jedem Menschen steht es frei das zu glauben was er möchte.
Aber…
Ich kannte einen Priester, der seinen Glauben gerne mit Bibelzitaten unterlegte. Eines seiner Lieblingszitate war „Gott bewirkt alles in allen“. Es war auch sein „Schutzschild“ gegen alle möglichen kritischen Einwände. Alles, worauf er nicht wirklich eine Antwort wusste endete schließlich in „Gott bewirkt alles in allen“. Daher fragte ich ihn eines Tages, als er gerade davon sprach, wie dumm die Menschheit doch sei, CO2 in die Luft zu blasen was doch die Erderwärmung antreiben würde, warum er denn die Menschheit verantwortlich machen, immerhin bewirke ja Gott alles in allem. Er sagte: „So kannst du das doch nicht interpretieren“ woraufhin ich antwortete: „Deine Interpretation dieser Textstelle ist genauso erlaubt wie meine, wir sind beide nur Menschen und voller Fehler.“
Das sah er ein. Wir diskutierten lange und kamen zu dem Schluss, dass das Zitieren von Bibelstellen wenn man sich nur wenig mit der Materie beschäftigt hat zwar gut aussieht, vor allem erweckt es den Eindruck, man wüsste wovon man spricht, man sei weise, aber im Grunde lassen sich Worte in alle Richtungen auslegen und niemand habe das Recht zu behaupten, gerade er habe die RICHTIGE Interpretation gefunden.
Schließlich konnte ich ihn auch davon überzeugen, dass ein Großteil der Sprüche (Teil der Bibel) sich auf einige wenige moralische Wertvorstellungen zurückführen ließ. Moral und Sitten wie „Töte nicht, stiehl nicht, sei friedlich, teile dein Gut“ finden sich in Sätze gepackt überall in der Bibel wieder. Die Bibel ist damit ein moralisches Gesetzbuch, der Richter ist Gott.
„Wenn Gott sich aufmacht zu richten, daß er helfe allen Elenden auf Erden“
Dieses Bibelzitat verdeutlicht, dass die Bibel den Unterdrückten, den Außenstehenden, den Armen die Chance auf ein besseres Leben gibt. Oder sind mit „Elenden“ doch jene gemeint, die böses tun? Warum nicht, schließlich muss ja gerad den „Bösen“ geholfen werden, „gut“ zu werden.
„Seelig, die arm sind vor Gott, denn ihnen gehört das Himmelreich“
Als ich besagten Priester fragte, was den unter „arm sein vor Gott“ gemeint sei wusste er sofort: Das bedeutet, Gott schütze diejenigen, die keine materiellen Werte anhäufen. Ich erwiderte: Warum sollte damit nicht gemeint, dass die, die reinen Herzens sind ins Himmelreich kommen? Vielleicht ist beides richtig, vielleicht beides falsch, wer weiß das schon.
Was ich abschließend damit sagen will: Es obligt keinem Menschen die absolute Wahrheit zu beanspruchen, darunter fällt auch jene scheinbare Wahrheit, die aus Bibeltexten gelesen wird. Der Mensch ist nicht fehlerfrei, jeder Schritt den wir setzen kann daher falsch sein ohne dass wir es wissen.