Eser hat geschrieben:Geben sie mir eindeutige Beispiele. Zeigen sie mir ein Tier das inmitten einer Entwicklung ist. Zeigen sie mir Vorher-Nachher Bilder. Und erzählen sie mir nicht ihre dämliche Millionen-Jahre-Dauernde-Evolution-Geschichte. Wir wissen nicht mehr als 6000 Jahre zurück. Punkt.
Ich habe gerade keine Zeit, ausführlicher zu antworten, aber zusätzlich der von El angeführten Hinweise auf das höhere Alter der Erde schnell noch dies:
2.3 Altersbestimmung [anhand der Eisschicht bei Grönland]
Um mit den Temperatur- und Wetterdaten auch etwas anfangen zu können, muss man natürlich noch wissen, wie alt das Eis ist. Zur Altersbestimmung gibt es verschiedene Methoden. Im Sommer sind die Schneekristalle größer als im Winter. Dadurch bilden sich "Jahreslagen ähnlich den Baumringen" (Alley, Bender, S. 43). An diesen kann man das Alter des Eises abzählen.
Im Laufe des Jahres gibt es auch eine unterschiedliche Verteilung von Staubteilchen im Eis. Im Frühling und Herbst sind mehr Staubteilchen im Eis, weil in diesen Jahreszeiten kräftigere Winde wehen. Mithilfe eines Lasers und dessen Streuung im Eis kann man auch hierbei wieder Jahreslagen erkennen, die man auszählen muss.
Auch ist im Sommerschnee die Säurekonzentration aus unerklärlichen Gründen etwas höher als im Sommer. Dadurch bilden sich auch wieder Schichten, die man dann zur Altersbestimmung auszählen muss.
Aber in tieferen Schichten,
ab einem Alter von 100 000 Jahren, sind die Schichten nur noch schwer erkennbar, weil das Eis unter dem Druck der über ihm liegenden Schichten beginnt zur Seite zur fließen und die Jahreslagen werden gewellt, verwischen oder verschwinden sogar völlig. Deshalb kann man in solchen Tiefen das Alter des Eises nicht mehr abzählen. Danach vergleicht man Proben der eingeschlossenen Luft mit Luftproben, deren Alter bekannt ist. Da die Atmosphäre zu einer Zeit überall auf der Erde gleich ist und die selben Konzentrationen von bestimmten Gasen enthält, kann man damit relativ gut das Alter vergleichen (vergleiche Alley, Bender, S. 42 ff).
Und
Magnetische Datierung
Im Jahre 1600 veröffentlichte der englische Arzt und Naturphilosoph William Gilbert sein Werk De Magnete, in dem er erstmals erkannte, dass die Erde die Ursache für die Ausrichtung der Kompassnadel ist. Messungen durch Henry Gellibrand in London ergaben zudem, dass das Magnetfeld
nicht statisch ist, sondern sich langsam ändert.
Die magnetischen Pole sind nicht ortsfest. Der magnetische Südpol in Kanada wandert derzeit etwa 90 Meter pro Tag Richtung Asien, entsprechend 30 Kilometer pro Jahr.
Eisenhaltiges Gestein, das oberhalb des Curiepunktes erhitzt wird und sich dann abkühlt, wird in Richtung des äußeren Magnetfeldes, normalerweise des Erdmagnetfeldes, magnetisiert. Dies trifft für Vulkangestein zu, tritt aber auch bei Ziegeln oder Tongefäßen auf. Dadurch wird die damalige Magnetfeldrichtung gleichsam eingefroren und kann bis heute bestimmt werden. Das entsprechende wissenschaftliche Fach heißt Paläomagnetismus.
Aufgrund der Rekonstruktion des Paläomagnetfeldes anhand erstarrter Magma der ozeanischen Kruste, die sich im Rahmen der Plattentektonik am mittelozeanischen Rücken ständig nachbildet, weiß man, dass sich das
Erdmagnetfeld im Mittel etwa alle 250.000 Jahre umkehrt. Zuletzt hat sich dies allerdings vor zirka 780.000 Jahren ereignet, die nächste Umpolung ist also gleichsam "überfällig". Der Polsprung, also die magnetische Feldumkehr, geschieht dabei in einer relativ kurzen Zeitspanne von 4000 bis 10.000 Jahren (Computersimulationen gehen von zirka 9000 Jahren aus). Offenbar verursachen Störungen im Geodynamo die Aufhebung der ursprünglichen Polarität.
Umpolungen sind bis vor etwa 100 Millionen Jahren gut dokumentiert. Da das Magnetfeld derzeit abnimmt, könnte in nicht allzu ferner Zukunft eine Umpolung bevorstehen (Schätzung: Jahr 3000-4000), diese Vermutung ist wissenschaftlich jedoch noch nicht gesichert. Allgemein ist zu beobachten,
dass die Häufigkeit der Polsprünge in den letzten 120 Millionen Jahren zugenommen hat.
Während der Phase der Umpolung wäre die Erde dem Sonnenwind etwas stärker ausgesetzt. Das korrespondiert mit der Beobachtung, dass in den entsprechenden Sedimentschichten gehäuft ein Artenwechsel von Kleinorganismen festgestellt werden konnte. Möglicherweise war daher
die Oszillation des Erdmagnetfeldes und die damit einhergehenden DNA-Mutationen durch hochenergetische Strahlung ein Schrittmacher und zugleich bedeutender Antrieb der Evolution. Allerdings entstehen wohl durch die Wechselwirkung der Ionen des Sonnenwindes in der Ionosphäre magnetische "Schläuche" (Filamente) die von der sonnenzugenwandten Seite zur Schattenseite der Erde führen[1]. Diese Selbstmagnetisierung führt zu einer magnetischen Abschirmung von ähnlicher Wirkung wie das heutige Magnetfeld.
Dachte, das gefällt Ihnen, weil Sie doch so an Ihren Permanentmagneten hängen.
Dendrochronologie
Die Dendrochronologie ist zurückzuführen auf die Jahresringe eines Baumes. So werden zunächst an einem gerade gefällten Baum die einzelnen Jahresringe von außen nach innen gezählt. Oft ist eine signifikante Breite der einzelnen Jahresringe festzustellen, die sich auf bestimmte gute bzw. schlechte Wachstumsbedingungen und somit die Umwelteinflüsse zurückführen lassen. Diese charakteristischen Ringbreiten ermöglichen dann die Anpassung und Parallelisierung dieser typischen Ringfolgen mit älteren Bäumen in einer Region. In Mitteleuropa ist man so durch Ausmessung und Auswertung zahlreicher Stämme bereits bei Baumringfolgen bis, die
bis etwa 7600 v. Chr. zurückreichen. Die Dendrochronologie zählt zu den genauesten Datierungsmethoden, hat jedoch den Nachteil, einen aus geologischer Sicht nur sehr kleinen Zeitraum abzudecken.
Die Dendrochronologie wird auch benutzt, um den schwankenden 14C-Gehalt der Atmosphäre zu ermitteln und so die 14C-Methode zuverlässig zu eichen (Mommsen, 1986).