Viel zu kompliziert

Über die Evolutionstheorie

Moderatoren: Todoroff, Eser

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machtnix
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Viel zu kompliziert

Beitrag von machtnix »

Hallo liebe Forengemeinde!
Ich bin neu hier und habe schon ein wenig quer gelesen. Die hier behandelten Themen faszinieren mich, und ich finde die Diskussionen sehr interessant - wenngleich der Stil bisweilen recht gewöhnungsbedürftig ist.

Besonders fällt mir, einem einfachen, ungebildeten Handwerker, beim Lesen auf, dass man sich oft in der Peripherie verliert, weit weg vom Kern des ursprünglichen Themas. So auch betreffend die Evolutionstheorien.

Geht es denn nicht im ganz eigentlichen Sinne um die eine Kernfrage:

Geht Materie aus Geist und/oder Bewusstsein und/oder Intelligenz hervor oder sind letztere Produkte der Materie?

Nun sehe ich zwar ein, dass man die Beantwortung dieser Frage auf in der Wissenschaft zulässige Beine stellen muss. Doch ob es wirklich nötig ist, dafür so elendig weit auszuholen...

Nun, ich hab mal die Suchmaschine um die Frage bemüht, was denn nun eine wissenschaftliche Vorgehensweise sei. Dazu finde ich bei Brockhaus:

"Hauptziel der Wissenschaft ist die rationale, nachvollziehbare Erkenntnis der Zusammenhänge, Abläufe, Ursachen und Gesetzmäßigkeiten der natürlichen wie der historischen und kulturell geschaffenen Wirklichkeit"
Die wissenschaftliche Methode richtet sich nach dem jeweiligen Gegenstand und fordert das Stellen von Fragen und das Suchen von Antworten. Dabei wird unterschieden zwischen:
geisteswissenschaftlicher Methodik (Hermeneutik) und
naturwissenschaftlicher Methodik.
Die Abfolge der naturwissenschaftlichen Methode gliedert sich in:
(1) Beobachtung,
(2) Hypothesenbildung,
(3) Experiment (Praxis-E. od. Gedanken-E.),
(4) Schlussfolgerung und Theorienbildung“

Wenn man auf dieser Basis einmal eine organische Zelle betrachtet:

1. Beobachtung
Wir beobachten z.B., dass Zellen imstande sind sich zu teilen und originalgetreue Kopien von sich selbst herzustellen.

2. Hypothesenbildung
Wir stellen die Hypothese auf, dass dieser Zelle ein Bauplan für die Reproduktion zugrunde liegen könnte.

3. Experiment
Wir legen die Zelle unter ein Mikroskop mit einem hohen Auflösungsvermögen und finden nun tatsächlich einen Bauplan in Form eines Codes. Weitere Experimente erbringen gar das Ergebnis, dass der Code nicht nur die Reproduktion dieser Zelle, sondern eines komplexen Organismus beschreibt. Wir finden sogar heraus, dass dieser Code sehr einem "offenen Datenbank-Programm" ähnelt, mit welchem sich potentiell unsere gesamte Evolution in ihrer unendlichen Vielfalt darstellen lässt.

4. Schlussfolgerung:
Ich erspare mir die in diesem Fall recht alberne Schlussfolgerung.

Nur frage ich: Ist es nach wissenschaftlichen Grundsätzen zulässig, der Materie die eigenständige Programmierung zu ihrer eigenen Reproduktion sowie zur Konstruktion höherer Organismen zuzubilligen? Von der Hervorbringung solcher Qualitäten wie: Geist/Bewusstsein/Intelligenz oder aber auch nur einfach eines Sehvermögens, um sich selber betrachten zu können, einmal ganz abgesehen. :roll:

machtnix
Wer von sich behauptet, niemals ein Idiot gewesen zu sein, wird ewig einer bleiben.
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Zerebralzebra
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Nein, nicht z u kompliziert

Beitrag von Zerebralzebra »

machtnix hat geschrieben:Nur frage ich: Ist es nach wissenschaftlichen Grundsätzen zulässig, der Materie die eigenständige Programmierung zu ihrer eigenen Reproduktion sowie zur Konstruktion höherer Organismen zuzubilligen? Von der Hervorbringung solcher Qualitäten wie: Geist/Bewusstsein/Intelligenz oder aber auch nur einfach eines Sehvermögens, um sich selber betrachten zu können, einmal ganz abgesehen. :roll:

machtnix
Hallo machtnix,
dass Materielles so "programmiert" ist, dass es sich reproduziert, ist nicht der Streitpunkt. Herr Todoroff sieht sogar höher entwickelte Tiere (Säugetiere etwa) als Maschinen, die keinen Schmerz empfänden.
Die Rede von der Programmierung bedeutet allerdings schon, dass Menschen auf die Natur Absichten, Pläne projizieren - Phänomene, die sie erstmal nur von sich selbst kennen. Doch ist diese Projektion auch nicht einfach bloß falsch. Die lebendige Natur ist schon so beschaffen, als ob sie geplant worden wäre.
Wie aber das Aussterben von Arten zeigt, ist diese "Planung" nicht perfekt. Die Evolutionstheorie guckt sich ja genauer an, welche Bedingungen für das Überleben von Arten nötig sind - besonders welche "Anpassungen" des Organismus es ermöglichen. So liefert sie plausible Anhaltspunkte dafür, wie die Ausdifferenzierung der Lebensformen abgelaufen ist und noch abläuft.

Auch so eine Qualität wie Bewusstsein ist irgendwann in der Erdgeschichte aufgetaucht und hat ihren evolutionären "Sinn". Aber ich würde sagen, dass sich Sinn für das Bewusstsein nicht im Evolutionären erschöpft.
Und durch die Macht des Heiligen Geistes könnt ihr von allem wissen, ob es wahr ist.

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biologe2
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Re: Viel zu kompliziert

Beitrag von biologe2 »

machtnix hat geschrieben:Nur frage ich: Ist es nach wissenschaftlichen Grundsätzen zulässig, der Materie die eigenständige Programmierung zu ihrer eigenen Reproduktion sowie zur Konstruktion höherer Organismen zuzubilligen? Von der Hervorbringung solcher Qualitäten wie: Geist/Bewusstsein/Intelligenz oder aber auch nur einfach eines Sehvermögens, um sich selber betrachten zu können, einmal ganz abgesehen. :roll:

machtnix
Ihre Fragestellung ist unwissenschaftlich. Die Hypothese wäre: Materie kann eigenständig eine Programmierung hervorbringen, die ihre Reproduktion zulässt. Welches Experiment sollte man machen, um diese Hypothese zu überprüfen? Die "Zutat", sollte die Materie allein dazu nicht in der Lage sein, muss schon von der Fragestellung her nicht-materiell sein. Nicht-materielles ist aber unmessbar, also im naturwissenschaftlichen Sinne nicht nachweisbar. Eine wissenschaftliche Theorie MUSS aber überprüfbar sein, sonst ist sie eben keine.
machtnix
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Beitrag von machtnix »

Danke für die Antworten!
@Zerebralzebra
Ich kann Dir folgen. Doch ich möchte eigentlich auf was Anderes hinaus...

@Biologe2
Ihre Fragestellung ist unwissenschaftlich
Wenn so, dann gehe ich zurück auf die eingangs gestellte Frage:

"Geht Materie aus Geist und/oder Bewusstsein und/oder Intelligenz hervor oder sind letztere Produkte der Materie?"

Aufschluss darüber sollte die unter wissenschaftlichen Kriterien betrachtete Hypothese geben, ob die DNS in unseren Zellen einem Bauplan gleich kommt, was ja wohl eindeutig zu bejahen ist. Die DNS wurde demnach programmiert. Und das meine ich, berechtigt mich zu meiner - meinetwegen unwissenschaftlichen - Frage nach der Zulässigkeit.

M.E. ist genau sowas unwissenschaftlich, auf wissenschaftlich korrekte Weise eine Codierung oder Programmierung festzustellen, dann aber einfach das Gegenteil zu behaupten.

Was meinen Sie, um wieviel wahrscheinlicher es gewesen wäre, in einer Zelle ein Betriebssystem wie das "mikroweiche Windoof" vorgefunden zu haben?

machtnix
Wer von sich behauptet, niemals ein Idiot gewesen zu sein, wird ewig einer bleiben.
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biologe2
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Beitrag von biologe2 »

machtnix hat geschrieben:Danke für die Antworten!
@Zerebralzebra
Ich kann Dir folgen. Doch ich möchte eigentlich auf was Anderes hinaus...

@Biologe2
Ihre Fragestellung ist unwissenschaftlich
Wenn so, dann gehe ich zurück auf die eingangs gestellte Frage:

"Geht Materie aus Geist und/oder Bewusstsein und/oder Intelligenz hervor oder sind letztere Produkte der Materie?"

Aufschluss darüber sollte die unter wissenschaftlichen Kriterien betrachtete Hypothese geben, ob die DNS in unseren Zellen einem Bauplan gleich kommt, was ja wohl eindeutig zu bejahen ist. Die DNS wurde demnach programmiert. Und das meine ich, berechtigt mich zu meiner - meinetwegen unwissenschaftlichen - Frage nach der Zulässigkeit.

M.E. ist genau sowas unwissenschaftlich, auf wissenschaftlich korrekte Weise eine Codierung oder Programmierung festzustellen, dann aber einfach das Gegenteil zu behaupten.

Was meinen Sie, um wieviel wahrscheinlicher es gewesen wäre, in einer Zelle ein Betriebssystem wie das "mikroweiche Windoof" vorgefunden zu haben?

machtnix
Ich bitte Sie. Sie werden keine einzige wissenschaftliche Publikation finden, in der von einer Programmierung die Rede ist, da Programmierung einen Programmierer voraussetzt und diese Voraussetzung wiederum unwissenschaftlich wäre, da ein solcher weder belegt noch widerlegt werden kann. Man kann allerdings fragen, ob es Mechanismen gibt, die die Entstehung neuer Informationen zulassen. Eine mögliche Hypothese: Durch Mutation, Insertion, Duplikation, Deletion kann neue Information entstehen. Diese Hypothese ist durch Versuche bestätigt worden. Voila. Kein Programmierer notwendig.
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Eser
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Beitrag von Eser »

Ihr macht es euch "Viel zu kompliziert"!.

Wenn von keiner Programmierung die Rede sein kann, was dann bitte?

Zufälliges Entstehen von sauberen Funktionen, von Code eben?

Ist unser Forum zufällig entstanden? Der Computer? Nennen sie mir eine Sache die OHNE Einfluß (siehe Programmierung) entstanden ist.

Alles außer der Bezeichnung PROGRAMMIERUNG bei der DNS ist Unsinn. Das ist doch offensichtlich. Unsere Erfahrung ist der einzige Beweis.
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Scharif ibn Nur ibn Aiman
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Beitrag von Scharif ibn Nur ibn Aiman »

Eser hat geschrieben:Alles außer der Bezeichnung PROGRAMMIERUNG bei der DNS ist Unsinn. Das ist doch offensichtlich. Unsere Erfahrung ist der einzige Beweis.
Wieso wird ein anderer Begriff für die Schöpfung benutzt?
„Ich habe die Erfahrung gemacht, daß selbst die Raubtiere dem Menschen nicht so feindlich gesinnt sind wie die Christen gegeneinander!“
(Julian, Römischer Kaiser 332 – 363)
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Todoroff
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Viel zu kompliziert - für biologe2

Beitrag von Todoroff »

Eine wissenschaftliche Theorie MUSS aber überprüfbar sein, sonst ist sie
eben keine.


Sehr korrekt. Also lautet die Frage, wieso HIV-Club-Mitglieder RTh und
UTh und ETh als Wissenschaft anpreisen, wenn solcher verlogener
Schwachsinn nur von Vollidioten geglaubt wird.
RTh und UTh und ETh wurden überprüft - unvereinbar mit der Realität.
Die ETh ist nur eine faschistische Ideologie, vorgerechnet falsch.
Das interessiert aber Knechte Satans nicht, weil ihr alleiniges Interesse
der Ausrottung der Menschheit gilt, weshalb sie eine einzige Offenbarung
Gottes sind.

Kein Paradoxon widerlegt.

Faschisten ergehen sich ihr Leben lang in fanatischem Fundamen-
talismus, in Menschen- und Lebensverachtung zum Zwecke der
Vernichtung allen Lebens in ihrer satanischen Besetzung.
Derzeit rottet dieser Abschaum der Menschheit in einem
(durchschnittlichen) Menschenleben (60 Jahre) die
Menschheit aus, fundiert mit der Afterwissenschaft
von Evolution und Urknall.
Diese Höllenhunde kläffen so lange, bis sie die Hölle auf
Erden errichtet haben. Jesus Christus wird sie alle mit
Seinem zweiten Kommen in der Hölle versiegeln.

1 Johannes 5,4
Alles, was von Gott stammt, besiegt die Welt. Und das ist der Sieg, der
die Welt besiegt hat: unser Glaube.
Vater im Himmel: Im Namen meines Herrn und Bruders Jesus Christus
bitte ich, Georg Todoroff, Dich um die Rettung des Lesenden. Ich segne ihn.
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biologe2
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Beitrag von biologe2 »

Eser hat geschrieben:Ihr macht es euch "Viel zu kompliziert"!.

Wenn von keiner Programmierung die Rede sein kann, was dann bitte?

Zufälliges Entstehen von sauberen Funktionen, von Code eben?
95 % der DNA ohne Funktion - "sauber"? Ein "Programm" zur Selbstreplikation, dessen inhärente Eigenschaft es ist, Fehler zu machen? Den Programmierer zeigen sie mir mal, der das macht.
Ist unser Forum zufällig entstanden? Der Computer? Nennen sie mir eine Sache die OHNE Einfluß (siehe Programmierung) entstanden ist.
Es ist ja nicht ohne Einfluss entstanden. Der Einfluss ist gegeben durch natürliche Selektion. Sich häufiger replizierende Formen setzen sich durch. Wenn Ihnen das eingängiger ist: Die natürliche Selektion ist das Programm, das sich effizient replizierende Formen generiert.
Alles außer der Bezeichnung PROGRAMMIERUNG bei der DNS ist Unsinn. Das ist doch offensichtlich. Unsere Erfahrung ist der einzige Beweis.
Tut mir leid, das ist nicht offensichtlich, das ist offensichtlich Schwachsinn.
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biologe2
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Zu kompliziert für Euer simplizistisches Weltbild?

Beitrag von biologe2 »

Todoroff hat geschrieben:
Eine wissenschaftliche Theorie MUSS aber überprüfbar sein, sonst ist sie
eben keine.
Sehr korrekt. Also lautet die Frage, wieso HIV-Club-Mitglieder RTh und
UTh und ETh als Wissenschaft anpreisen, wenn solcher verlogener
Schwachsinn nur von Vollidioten geglaubt wird.
Herr Todoroff, dass dieser Satz keinerlei argumentative Stringenz aufweist, muss ich Ihnen nicht extra sagen, oder?
RTh und UTh und ETh wurden überprüft - unvereinbar mit der Realität.
Unvereinbar mit Ihrer Realität wäre wohl die treffendere Formulierung.
machtnix
Beiträge: 25
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Beitrag von machtnix »

Voila. Kein Programmierer notwendig.
Verzeihen Sie mir bitte die vielleicht etwas provokant anmutende Frage, lieber Biologe2: glauben Sie allen Ernstes, dass sich dieMaterie selber programmiert hat? Das sie bar jener erwähnten Qualitäten aus sich selber heraus schließlich hier miteinander kommuniziert? Hmmm...

Aber nun mal Spaß beiseite. Eine Programmierung ohne Programmierer, eine Schöpfung ohne Schöpfer, ist in meinen Augen grober Unsinn. Und ohne mich Eurem Gotteskrieger Georg nahestellen zu wollen, seinen uferlosen Zorn kann ich ein klein wenig verstehen. Es gehört wirklich eine unermessliche Arroganz und Uneinsichtigkeit dazu, gleich den drei berühmten Affen, alle Sinne vor der offenliegenden Wahrheit zu verschließen.
Was ist denn das? Vielleicht einfach nur pure Angst davor, dass wir letztlich für unseren im Leben verzapften Unfug zur Verantwortung gezogen werden könnten? Ich vermute das sehr stark. Denn das kann doch nicht Dummheit sein.

Ich weiß nicht ob Sie mal gerechnet haben, wie lange es gedauert hätte, wenn überhaupt auch nur ansatzweise möglich, bis sich eine einzige Zelle ganz von selber hätte bilden können?
Selbst wenn es eine sogenannte Ursuppe gegeben hätte, was ich ausschließe, und sich in derselben alle für eine Zellbildung nötigen Aminosäuren herausgebildet hätten, glauben Sie tätsächlich, lieber Biologe2, dass sich darin auch nur ein einziges der für ein Zellenleben notwendigen Kettenmoleküle organisiert hätte?
Ich will hier kein Fachwissen vortäuschen, das ich nicht habe, aber ich las, das etliche dieser langkettigen, teil aus über 100 Aminosäuren bestehenden, Moleküle vonnöten sind. Selbst wenn sich alle erforderlichen Stoffe gleichzeitig am selben Ort befunden hätten, ist eine Ausbildung in der Zeit, die unser Universum an Alter haben soll, völlig ausgeschlossen.

Ich behaupte mal kühn, das unser Universum Oktillionen mal Oktillionen mal... älter sein müsste, damit die sogenannte Materie auch nur eine einzige Zelle hätte hervorbringen können. Geschweige denn ein so hoch kompliziertes Bauteil wie ein Auge.

Da habe ich kürzlich ein schönes Zitat vom Evolutionspapst Darvin selbst, zitiert von Robert Kaspar, gelesen:

"Sich vorzustellen, daß das Auge mit all seinen einzigartigen Vorrichtungen zur Akkomodation, Adaptation, zur Korrektur der sphärischen und chromatischen Aberration durch 'natürliche Auslese' entstanden sein könnte, scheint, wie ich frei gestehe, im höchsten Maße absurd."

Er hat im übrigen Gott nicht verleugnet:
"Ich habe niemals die Existenz Gottes verneint. Ich glaube, dass die Entwicklungstheorie absolut versöhnlich ist mit dem Glauben an Gott. - Die Unmöglichkeit des Beweisens und Begreifens, dass das großartige, über alle Maßen herrliche Weltall ebenso wie der Mensch zufällig geworden ist, scheint mir das Hauptargument für die Existenz Gottes."

Aber zurück zu den Wahrscheinlichkeiten, um das Thema abzuschließen.

Lieber Biologe2, stellen sie sich bitte einen Würfelbecher vor, in den Sie 26 Buchstabennudeln hineingeben - je eine von A bis Z. Was meinen Sie, wie lange Sie (durchschnittlich) würfeln müssten, bei einem Wurf pro Sekunde, bis die Würfel in der richtigen Reihenfolge (A-Z) aus dem Becher rieselten?

Ich nehme Ihnen diese simple Rechenaufgabe ab:

4 x 10 hoch 26 Mal müssten Sie würfeln.
Bei angenommenen 15 Mrd. Jahren Alter des Universums entsprächen das rd. 10 hoch 17 Sekunden.
Sie müssten demnach vier Milliarden Universen-Zeitalter lang würfeln, um nur diese dämlichen 26 Buchstabennudeln richtig herum aus dem Becher zu würfeln.

Dämmert Ihnen nun langsam etwas? Nix für Ungut,

machtnix
Wer von sich behauptet, niemals ein Idiot gewesen zu sein, wird ewig einer bleiben.
Korse
Beiträge: 216
Registriert: Samstag 20. Mai 2006, 15:27

Beitrag von Korse »

Tja, das erste Problem ist das es nicht nur eine Sequnz gibt, die Leben ermöglicht, sondern sehr viele. Und dass es auch nur 4 Basen gibt, was die Chance noch weiter verkleinert.
Dann müssen sie mir noch erklären warum alle Möglichkeiten durchgetestet werden müsen.

Und letztendlich:
Die Chance im Lotto zu gewinnen ist verschwindend gering. Trotzdem gewinnt alle paar Wochen wer. Was sie bei ihrer Rechnung komplett weggelassen haben ist die Anzahl der Würfler. Amminosäuren sind sehr klein, in einem urzeitlichen Ozean gab es mit sicherheit eine schiere Unzahl davon. Und wenn man noch daran denkt wieviele Erdähnliche Planeten es da draußen geben mag...da wird diese Wahrscheinlichkeit plötzlich garnicht so unwahrschienlich.
Ganz zu schweigen davon, das es nichts bringt, Ereignisse zurückzurechnen. Wenn sie ein Skat-Kartenspiel einmal durchmischen werden sie eine Anordnung erhalten, die schier unmöglcih ist wenn sie die Wahrscheinlichkeit dafür hochrechnen. Und sie haben sie beim ersten Mal erhalten...

Dämmert ihnen langsam was? Es brauch schon mehr als einen Würfelbecher, um etwas in der realen Welt zu berechnen. Nix für Ungut,

Nzb
El

Beitrag von El »

machtnix hat geschrieben: Er hat im übrigen Gott nicht verleugnet:
"Ich habe niemals die Existenz Gottes verneint. Ich glaube, dass die Entwicklungstheorie absolut versöhnlich ist mit dem Glauben an Gott. - Die Unmöglichkeit des Beweisens und Begreifens, dass das großartige, über alle Maßen herrliche Weltall ebenso wie der Mensch zufällig geworden ist, scheint mir das Hauptargument für die Existenz Gottes."
Es sollte aber angemerkt werden, dass er euren Gott nicht gerade toll fand:

"Ich kann es kaum begreifen, wie jemand, wer es auch sei, wünschen könnte, die christliche Lehre möge wahr sein; denn wenn es so ist, dann zeigt der einfache Text [das Evangelium], dass die Ungläubigen, und ich müsste zu ihnen meinen Vater, meinen Bruder und nahezu alle meine besten Freunde zählen, ewige Strafen verbüßen müssen. Das ist eine abscheuliche Lehre." - Autobiographie, zitiert nach Franz M. Wuketits: Darwin und der Darwinismus, C.H.Beck 2005

Falls das von dir angeführte Zitat überhaupt echt ist, wäre ja nicht das erste mal dass man sich da etwas ausgedacht hat... http://www.dittmar-online.net/uber/hga. ... a_widerruf :roll:
machtnix
Beiträge: 25
Registriert: Dienstag 15. August 2006, 12:28

Beitrag von machtnix »

Guten Morgen!
@El
Es sollte aber angemerkt werden, dass er euren Gott nicht gerade toll fand:

"Ich kann es kaum begreifen, wie jemand, wer es auch sei, wünschen könnte, die christliche Lehre möge wahr sein; denn wenn es so ist, dann zeigt der einfache Text [das Evangelium], dass die Ungläubigen, und ich müsste zu ihnen meinen Vater, meinen Bruder und nahezu alle meine besten Freunde zählen, ewige Strafen verbüßen müssen. Das ist eine abscheuliche Lehre."
Wo steht denn bitte in diesem Zitat, dass er Gott "nicht toll" fand? Ich lese darin nur, dass er die christliche Lehre verabscheute. Die beiden Zitate stehen somit in gar keinem Widerspruch. Ich stimme mit ihm sogar völlig überein und bin schon vor 33 Jahren aus ähnlichem Grund aus der Kirche ausgetreten.

@Korse
Tja, das erste Problem ist das es nicht nur eine Sequnz gibt, die Leben ermöglicht, sondern sehr viele
Das höre ich zum ersten Mal. An die vielen erdähnlichen Planeten habe ich auch noch nicht gedacht. Mir dämmert nun auch was. Gänzlich ausschließen möchte ich daher nicht mehr, dass die Materie mit Buchstabennudeln würfeln kann... :wink:

Doch im Ernst: selbst wenn 100 Trillionen "Ursuppen" gleichzeitig zu Werke gehen, kommt nicht ein einziges (lebensnotwendiges) Makromolekül dabei heraus. Ich denke, das weißt Du selber.

Muß eben weg und melde mich später wieder...
machtnix
Wer von sich behauptet, niemals ein Idiot gewesen zu sein, wird ewig einer bleiben.
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biologe2
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Registriert: Freitag 31. März 2006, 01:09

Beitrag von biologe2 »

machtnix hat geschrieben:
Voila. Kein Programmierer notwendig.
Verzeihen Sie mir bitte die vielleicht etwas provokant anmutende Frage, lieber Biologe2: glauben Sie allen Ernstes, dass sich dieMaterie selber programmiert hat? Das sie bar jener erwähnten Qualitäten aus sich selber heraus schließlich hier miteinander kommuniziert? Hmmm...

Aber nun mal Spaß beiseite. Eine Programmierung ohne Programmierer, eine Schöpfung ohne Schöpfer, ist in meinen Augen grober Unsinn. Und ohne mich Eurem Gotteskrieger Georg nahestellen zu wollen, seinen uferlosen Zorn kann ich ein klein wenig verstehen. Es gehört wirklich eine unermessliche Arroganz und Uneinsichtigkeit dazu, gleich den drei berühmten Affen, alle Sinne vor der offenliegenden Wahrheit zu verschließen.
Eine Schöpfung ohne Schöpfer mag Unsinn sein, aber dazu müsste man erstmal nachweisen, dass es eine Schöpfung gibt. Dafür gibt es aber keine Beweise.
Für die Evolution schon.

Und was Arroganz angeht: Wer glaubt denn, das er über allen anderen "Geschöpfen" steht?
Was ist denn das? Vielleicht einfach nur pure Angst davor, dass wir letztlich für unseren im Leben verzapften Unfug zur Verantwortung gezogen werden könnten? Ich vermute das sehr stark. Denn das kann doch nicht Dummheit sein.
Ich übernehme die Verantwortung für meine Taten schon jetzt. Ich schiebe nicht irgendwelche Verfehlungen, die ich mal begangen habe, darauf, dass ich da noch nicht wiedergeboren war/die Erkenntnis erlangt/zu Gott gefunden hatte oder was auch immer und deswegen noch unter dem Einfluss von Satan/dem Bösen ... stand.
Ich weiß nicht ob Sie mal gerechnet haben, wie lange es gedauert hätte, wenn überhaupt auch nur ansatzweise möglich, bis sich eine einzige Zelle ganz von selber hätte bilden können?
a) Das kann nicht berechnet werden.
b) Wie Korse schon geschrieben hat: Es passieren dauernd Dinge, die rechnerisch komplett unwahrscheinlich sind. Das alle Menschen der Welt sich zu diesem Zeitpunkt an genau dem Ort befinden, an dem sie tatsächlich sind und nicht an irgendeinem der möglichen anderen Orte, ist auch komplett unwahrscheinlich. Trotzdem befinden Sie sich da.
Selbst wenn es eine sogenannte Ursuppe gegeben hätte, was ich ausschließe, und sich in derselben alle für eine Zellbildung nötigen Aminosäuren herausgebildet hätten, glauben Sie tätsächlich, lieber Biologe2, dass sich darin auch nur ein einziges der für ein Zellenleben notwendigen Kettenmoleküle organisiert hätte?
Ja.
Ich will hier kein Fachwissen vortäuschen, das ich nicht habe, aber ich las, das etliche dieser langkettigen, teil aus über 100 Aminosäuren bestehenden, Moleküle vonnöten sind.
Das Sie kein Fachwissen aufweisen, ist offensichtlich.
Da habe ich kürzlich ein schönes Zitat vom Evolutionspapst Darvin [DARWIN] selbst, zitiert von Robert Kaspar, gelesen:

"Sich vorzustellen, daß das Auge mit all seinen einzigartigen Vorrichtungen zur Akkomodation, Adaptation, zur Korrektur der sphärischen und chromatischen Aberration durch 'natürliche Auslese' entstanden sein könnte, scheint, wie ich frei gestehe, im höchsten Maße absurd."
Ein klassisches, komplett aus dem Zusammenhang gerissenes Zitat. Es geht weiter:

Yet reason tells me, that if numerous gradations from a perfect and complex eye to one very imperfect and simple, each grade being useful to its possessor, can be shown to exist; if further, the eye does vary ever so slightly, and the variations be inherited, which is certainly the case; and if any variation or modification in the organ be ever useful to an animal under changing conditions of life, then the difficulty of believing that a perfect and complex eye could be formed by natural selection, though insuperable by our imagination, can hardly be considered real. How a nerve comes to be sensitive to light, hardly concerns us more than how life itself first originated; but I may remark that several facts make me suspect that any sensitive nerve may be rendered sensitive to light, and likewise to those coarser vibrations of the air which produce sound. (Darwin 1872, 143-144)

Frei übersetzt: Aber wenn viele Abstufungen von einem sehr komplexen bis zu einem sehr einfachen Auge nachgewiesen werden können; wenn die Veränderungen des Auges immer nur gering sind und diese Veränderungen vererblich sind, was sie sicherlich sind; und wenn jede Veränderung oder Modifizierung des Organs für das Tier unter den sich ändernden Lebensbedingungen nützlich war, dann ist es nicht schwer zu glauben, dass sich das perfekte und komplexe Auge durch natürliche Selektion herausgebildet hat, auch wenn es uns schwer vorstellbar erscheint.....

Darwin beschreibt danach noch über drei Seiten mögliche Zwischenformen und gibt Beispiele existierender Organismen, die diese Zwischenformen des Auges aufweisen.
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