Lightforce hat geschrieben:lese dir vor allen den ersten link gut durch!
Diese Seite kenn ich schon, und ich kann dir einen Rat geben:
Nimm nicht alles für bare Münzen, was Harun Yahya so von sich gibt. Er ist ein islamischer Kreationist und will mit allen Mitteln beweisen, dass Allah die Welt und den Menschen erschaffen hat.
Bei Wikipedia (
http://de.wikipedia.org/wiki/Harun_Yahya) gibts einen Artikel über ihn. Ich weiß nicht, ob das alles so stimmt wie es da steht, aber dort wird kein gutes Haar an Harun Yahya gelassen.
Ich bin zufällig auch auf ein Video bei Youtube gestoßen, in dem ein Scheikh, also ein führendes geistiges Oberhaupt des Islam vor Harun Yahya und seinen Lehren warnt.
http://de.youtube.com/watch?v=GJTj0bp_oSo
Soviel zu seiner zweifelhaften Person, nun zum wissenschaftlichen Aspekt. Er listet auf dieser Seite ja eine Reihe von Fragen auf, von denen er überzeugt ist, dass sie die "Hilflosigkeit des Darwinismus" zeigen. Ich will und kann nicht alle klären, bin ja auch kein Experte, aber mir sind viele Fehler in Yahyas Argumentation aufgefallen.
1. Er behauptet z.B., dass der Archaeopteryx kein Missing-Link, sondern ein normaler Vogel war, der fliegen konnte.
An dieser Stelle will ich mal Wikipedia zitieren:
"Archaeopteryx, der vor rund 150 Millionen Jahre lebte, konnte vermutlich bereits Gleitflüge machen, was beispielsweise von Bäumen oder Bergen aus geschah. Durch den
knöchernen Kiefer mit Zähnen und die schweren Schwanzwirbel, wie sie bei heutigen Vögeln nicht vorkommen, war der Vogel zu schwer, um vom Boden aus zu starten. Ein
weiterer Grund war die fehlende Brustbeinausprägung heutiger Vögel. Dem Archaeopteryx fehlte es an Kraft, um vom Boden aus zu starten."
Außerdem habe ich vor Kurzem auf 3sat eine Doku gesehen, in der ebenfalls festgestellt wurde, dass der Archaeopteryx überhaupt nicht flugtauglich war, und man bezweifelt mittlerweile auch, dass er auf Bäume klettern konnte, da seine reptilienartigen Füße, dafür nicht geeignet waren. Der Gleitflug vom Baum wird damit also auch in Frage gestellt.
Man geht heute vielmehr davon aus, dass er seine Flügel lediglich für die Jagd am Boden einsetzte.
2. Er behauptet, dass die Tatsache, dass der Quastenflosser immer noch existiert, alle evolutionistischen Szenarien in den Mülleimer wirft. Das verstehe ich nicht, denn die Weiterentwicklung einer Art hat nicht zwingend zur Folge, dass die ursprüngliche Art ausstirbt. Es gab ja auch nicht nur eine, sondern 70 Quastenflosserarten, und nicht alle Quastenflosserarten werden den Weg an Land gefunden haben. Womöglich war es nur eine, was ja vollkommen ausreicht. Und dass es heute immer noch Quastenflosser gibt, zeigt lediglich, dass er ein Erfolgsmodell ist und deswegen fast unverändert, die 400 Millionen Jahre überstanden hat.
3. Er behauptet, dass "Lucy" keinen Platz im Stammbaum des Menschen hat. Lucy gehörte zu den Australopithecinen, die mit Sicherheit zu unseren Vorfahren zählen. Das Problem ist nur, man dachte Lucy sei das fehlende Bindeglied zwischen Australopithecus und Homo habilis, das bis heute tatsächlich nicht gefunden wurde, bzw. noch nicht gesichert nachgewiesen werden konnte. Trotz allem gehört Lucy aber immer noch in unseren Stammbaum.
4. Er fragt, ob je beobachtet wurde, dass Mutationen ein nützliches Organ hervorgebracht hätten. Mutationen seien doch immer nur schädlich. Diese Frage ist an sich schon unsinnig, denn wie du richtig festgestellt hast, ist Evolution ein seeehr langwieriger Prozess. Da wird nicht von heut auf morgen irgendwo jemand mit einem perfekt entwickelten, neuen Organ geboren. Und natürliche Mutationen sind nicht ausschließlich schädlich (er selbst schränkt ja an dieser Stelle ein "fast immer"). Es wurden z.B. schon oft Leute geboren, die hatten eine Finger mehr an jeder Hand, oder denen fehlte ein Zeh am Fuß. Sie haben dadurch sicher keine Einschränkung ihrer Lebensqualität erfahren.
5. Er fragt, ob die DNS, so komplex, wie sie heute ist, zufällig hätte entstehen können. Auch diese Frage ist unsinnig, den auch die DNS hat sich über einen seeehr langen Zeitraum entwickelt und ist dabei immer komplexer geworden. Die frühen Formen der DNS waren sicherlich relativ einfach gebaut, und nicht mit der Komplexität der heutigen vergleichbar. Ein Mensch wird ja auch nicht vollentwickelt in die Welt gesetzt. (ist vielleich kein ganz so passendes Beispiel, kommt aber auf dasselbe hinaus: Entwicklung)
6. Er fragt, ob genetische Ähnlichkeit, auch physische Ähnlichkeit bedingt, und verneint es, indem er den Wurm anführt, der uns ja so unähnlich ist, mit dem wir aber immerhin 75% unseres Erbgutes teilen. Er vergisst hier, dass schon allein die Tatsache, dass der Wurm wie wir zur Gattung der Tiere und nicht etwa zu den Pflanzen gehört, uns sehr ähnlich macht. Ein Wurm muss ebenfalls Nahrung zu sich nehmen und diese verdauen können. Er muss Sinnesorgane besitzen um seine Umwelt wahrzunehmen, er muss sich fortbewegen können. Von Fortpflanzung ganz zu schweigen. Genetisch haben wir mit dem Wurm einen gemeinsamen Ursprung, weshalb es nicht überrascht, dass sich unsere Gene zumindest zu 3/4 gleichen.
Yahya will damit belegen, dass unsere genetische Ähnlichkeit mit dem Schimpansen kein Argument für Verwandtschaft ist. Dass sich unsere Gene nicht nur zu 75%, sondern zu 99% mit denen des Schimpansen decken, verschweigt er. Auch eine physische Ähnlichkeit zwischen Schimpanse und Mensch lässt sich ja wohl auch nicht verneinen.
...zu einigen anderen Fragen sind mir auch schon Gegenargumentationen eingefallen, aber an dieser Stelle möchte ich erstmal schließen. Nur eins muss ich noch anfügen: Die Darwinfinken wurden wieder mal nicht berücksichtigt, Zufall?
Lightforce hat geschrieben: ich glaube (...) an die evolution, aber nur wenn diese aus höhere ebene gesteuert wird
An der Stelle will ich dir auch gar nicht widersprechen, schließlich kann man das schlecht widerlegen, bzw. beweisen. Vielleicht gab es ja bei der Weiterentwicklung der Arten eine Kraft, die diese Entwicklung lenkte. Wer weiß... Ich bin trotzdem der Meinung, dass wir die Ursachen unserer Entstehung erst einmal hier in der "materiellen Welt" suchen sollten, bevor wir uns geschlagen, und unser Schicksal in eine höhere Hand geben.
Lightforce hat geschrieben:alles spricht gegen die evolution & ursuppe, makro chemie, mathe, quantenphysik, archologie, zeit etc..
Ich, denke hierzu habe ich in meinem letzten Beitrag schon genug geschrieben... ich will mich nicht nochmal wiederholen.
Alles Gute,
Aragorn