aztec hat geschrieben:Und Behe ficht meines Wissens nach weder Makroevolution noch Deszendenz an. Er will nur via IC zeigen das Evolution nicht ohne planenden Eingriff verlaufen kann...
Das ist schonmal sehr gut erkannt, damit hast du vielen, die ID kritisieren, einiges voraus (hast dich bei Waschke belesen, gell ;) )! Zwar gibt es einige IDler, die die gemeinsame Abstammung nicht anerkennen, doch auch diese können das IC-Argument gut verwenden. Wichtig ist aber, dass es bei dieser Art der Kritik tatsächlich nur mal um naturalistische Makroevolution geht - beide Begriffe sind sehr wichtig. Alles andere berührt das IC-Argument nicht direkt. (siehe dazu auch
hier: hier geht es um die gemeinsamme Abstammung; btw von einem verfasst, der sie nicht vertritt.). "Planender Eingriff" ist insofern problematisch, dass auch ohne direkten Eingriff eine Lenkung vorliegen kann. Auch wenn der Kopiervorgang eines Programmes ganz normal abläuft und am Ende nach vielen Generationen ein Virus dasteht, ist der designt und nicht einfach so entstanden ( siehe
hier ab "Mögliche Konsequenzen ..." Es gibt auch viele ID-Vertreter, welche die komplette Information, die während der Evolution ausgeprägt wurde, als "front-geloadet" ansehen, schon mit dem Urknall. Für solche ID-Vertreter siehe findet man
hier. Das sind IDler, die alles andere als die typischen repubvlikanischen Fundamentalisten sind und ID auch nicht in die Schulen bringen wollen usw. Auch viele bekannte Wissenschaftler, die sich selbst nicht als IDler bezeichnen aber beispielsweise Christen sind, fallen eigentlich in diese Rubrik:
Klick mich!. Ein wichtiges Schlagwort sind in diesem Zusammenhang Konvergenzen:
hier und auch
hier.
Ach ja, wegs IC sei kein Argument gegen Evolution. Nun, da die Evolution ein wissenschafltiches Gebilde ist, sollte sie doch wohl falsifiziert werden können? Oder? Ich spreche jetzt von naturalistischer Makroevolution. IC kann durchaus als Argument gegen jene Evolution formuliert werden. Es ist genau das, wovon immer gesagt wurde, es sei, was für naturalistische Evolutionsmechanismen nicht möglich ist.
Dazu Ramerstorfer 2007:
"Hier setzt die Evolutionskritik an, mit der Frage, ob solche Zwischenstufen wenigstens theoretisch denkbar sind und ob sich tatsächlich eine (nach biologischen Kriterien) plausible Kette hin zu dem IC-System konstruieren läßt. Diese Argumentation findet sich in grundlegender Form übrigens nicht nur in der Literatur von Evolutionskritikern, sondern wird auch von Evolutionstheoretikern verwendet. Steven Vogel etwa diskutiert in seinem Lehrbuch für Biomechanik die Frage, warum bestimmte Konstruktionen in der Natur nicht vorkommen. Als mögliche Begründung dafür wird angeführt, daß die Entstehung bestimmter Konstruktionen die Existenz von nicht-funktionellen Zwischenstufen erfordern würde – was exakt der Kern der evolutionskritischen Seite des ICArguments ist. Richard Dawkins hat vor einigen Jahren die Frage behandelt, weshalb in der Natur keine Räder existieren (d. h. zumindest im makroskopischen Bereich). Seine Antwort darauf illustriert den obigen Punkt sehr klar (und damit den evolutionskritischen Aspekt des IC-Arguments): „But what would the evolutionary intermediates have looked like? Evolutionary improvement is like climbing a mountain (‚Mount Improbable‘). You can’t jump from the bottom of a cliff to the top in a single leap. Sudden, precipitous change is an option for engineers, but in wild nature the summit of Mount Improbable can be reached only if a gradual ramp upwards from a given starting point can be found. The wheel may be one of those cases where the engineering solution can be seen in plain view, yet be unattainable in evolution because its lies the other side of a deep valley, cutting unbridgeably across the massif of Mount Improbable.“ Evolutionskritiker verwenden das gleiche Argumentationsmuster, mit dem einzigen Unterschied, daß sie von ihnen auf real existierende Strukturen angewendet werden. Das bildet zugleich einen subtilen Hinweis darauf, daß evolutionskritische Argumente nach diesem Muster grundsätzlich zutreffend sind und deshalb nicht pauschal vom Tisch gewischt werden können, sondern eine differenzierte Betrachtung verdienen. Eine genauere Diskussion des IC-Arguments mit Einbeziehung konkreter biologischer Beispiele und unter Berücksichtigung von Gegenargumenten soll hier nicht folgen. Bis dahin sollte jedoch die destruktive, negative Komponente des IC-Arguments deutlich werden. Ein irreduzibel komplexes System ist für alle naturalistischen Ursprungserklärungen, welche auf eine schrittweise Entstehung biologischer Komplexität bauen, ein schwerwiegendes Problem, und so wird es auch von Evolutionstheoretikern wahrgenommen."
IC gilt INNERHALBdes Evolutionsparadigmas als wichtiges Kriterium, wenn es um die Plausibilität eines bestimmten Evolutionspfades geht (vgl. Embley and Martin (2006): Irreducible Nature of Eukaryote Cells. Nature 440, 623-630)
Nur dann, wenn man weiß, dass keine naturalistische Alternative besteht, geht man nicht davon aus, dass es tatsächlich nicht naturalistisch geschehen ist. Es gibt Steinwerkzeuge, die sind eindeutige Steinwerkzeuge. Das Design ist klar erkennbar. Sagt man dem Fachmann aber, sie seien 20 millionen Jahre älter, wird dieser sofort sagen, sie seien eben zufällig so geformte Steine. Warum? Weil es seiner Meinung damals noch keine Menschen geben durfte. Er lehtn das Design hier nur ab, weil sein Naturalismus nicht zulässt, dass das Modell so verämndert wird,d ass es intelligentes Fremdeinwirken plausibel macht.
Das ist aber keine Wissenschaft mehr: Es gibt tausende solcher Funde, die nicht gelten dürfen. Wenn man sie nicht als Werkzeuge anerkennt, dann darf man das aber auch nicht mit der Oldowan-Kultur. Man tut es aber und ist schön inkonsequent.
Wenn man nicht so viel über die Bakterenflagelle wüsste, und man andere naturalsitische Entstehungsmöglichkeiten nicht ausschließen könnte,würde kein Wisseschaftler der Welt von einem sukzessiven Aufbau durch naturalistische MEchanismen ausgehen. Und als link zu den Steinsachen:
Klick!