Re: Konstruktion der Evolutionstheorie
Verfasst: Mittwoch 8. April 2009, 01:34
Ein Stein ist ein Spezialfall von Materie. Leben folgt zwangsläufig aus den allgemeinen Eigenschaften der Materie (Selbstorganisation).Todoroff hat geschrieben:Wie kann dann Materie zu Leben gelangen?Verhulst hat geschrieben: Ein Stein wird gewiss nicht lebendig.
Worin unterscheidet sich Materie von einem Stein?
Was soll es auch mehr geben? Materie existiert aus sich selbst heraus. Wenn gesagt wird, das wäre unmöglich, folglich müsste eine externe Ursache angenommen werden, wird das Problem ohne den geringsten weiteren Erklärungswert nur verlagert, aber nicht eliminiert: Wenn a nicht die Voraussetzung für a ist, muss die Voraussetzung für a eben b sein. Wenn nun aber weder b noch a die Voraussetzung für b ist, muß es c sein ...
Also: ( ... → (c → (b → (a → ( ... )))))
Dieser unendliche Regress ist übrigens der formale Beweis, dass Existierendes letztlich aus sich selbst existieren muss. Wenn keine unmittelbaren Gründe für die Verursachung angegeben werden können, schneidet Ockhams Rasiermesser. Wenn mag es also verwundern: Der Gesamtenergiegehalt des Universums beträgt übrigens Null.
Wenn Er etwas nicht weiß (etwa, wie Materie zu Leben gelangt) und aus diesem Behufe zu gewissen Urteilen gelangen will, so muss Er konstatieren, dass Er einen bedauerlichen Fehlschluss aufgesessen ist: Aus Nichtwissen folgt nichts, wie leicht gezeigt werden kann (die bekannte Ignoranz-"Argumentation").
Materie := Alles was existiert - mit allen Eigenschaften, die potentiell existieren können [sic!]. Wenn lebendige Organismen nur aus Materie bestehen, so ist dies letztlich "nur" ein Problem der Anordnung über die Zeit, d. h. ein thermodynamisches und damit ein statistisches Problem.Todoroff hat geschrieben:Das frage ich Sie? Welche Materie enthält der Mensch, die ein Stein nicht enthält?Verhulst hat geschrieben: Zu welchen Anteil besteht denn ein "Todoroff" aus Materie? Ist der Anteil mehr oder weniger als bei einem Stein? Was macht den Unterschied?
Definieren Sie Materie.
Der Grund, dass seit 1945 mehr Menschen sterben als zuvor, liegt im wesentlichen daran begründet, dass die Bevölkerungszahl in diesem jüngsten Zeitraum ihr bisheriges Maxima erreicht hat. Dies ist ein Fortschritt, bedingt durch Aufklärung und Wissenschaft. Trotzdem (oder gerade deswegen) sterben die meisten Menschen – in dieser Reihenfolge - durch Verhungern, Seuchen und religiös motivierte Kriege.Todoroff hat geschrieben:Mit Evolution und Urknall immer nur in dieselbe Richtung (Untergang), wie die Geschichte lehrt.Verhulst hat geschrieben: Es kommt darauf an, in welche Richtung der Fortschritt fort schreitet.
Gleichwohl: "Evolution" und "Urknall" sind Wissen - Wissen führt zur Weisheit. Für manche mag allerdings Weisheit der Untergang selbstverschuldeter Unmündigkeit sein. In diesem Zusammenhang: Würde Er sich als glücklichen Menschen bezeichnen wollen?
Er versteife sich nicht auf eine Allaussage, wo Seine "wissenschaftlichen Beweise" nicht mehr beinhalten als Sein Ignoranz-"Argument" und Seine Zahlenmystik. Möchte Er sich denn nicht mit etwas Gehaltvollerem herumschlagen? Ich mag Ihm gerne abnehmen, dass Er das Vergnügen hat, ein Diplom der mathematischen Mußen Sein eigen nennen zu dürfen - Seine derzeitigen Rechenkünste sind allerdings etwas wunderlich und mögen Ihm deroselbst, im ersten Semester vorgetragen, in ungläubiges Erstaunen versetzt haben. Vielleicht nur ein wenig mangelnde Übung? Dann frisch ans Werk: Er befasse sich mit Heuristik: Welche Verfahren vermag Er hierzu dezidiert zu benennen und was könnte dies mit Evolution zu schaffen haben?Todoroff hat geschrieben:Evolution ist unmöglich. Das ist wissenschaftlich bewiesen. Aber manche können sich von ihrem Aberglauben, die Erde sei eine Scheibe, nicht verabschieden.Verhulst hat geschrieben: Ohne Grenzen des Wachstums übrigens keine Evolution ...
Damit ist auch bewiesen, daß wir allein sind im Universum.
Wenn ich Seiner Bitte entspreche und ich Ihm schon nicht mehr Duze wie einen gemeinen Burschen, so möge Er mich nicht zum Dank veralbern. Spricht er etwa vom Wuji? Wie auch immer: Er möge erläutern und auch nicht versäumen, einen Beweis darzustellen.Todoroff hat geschrieben:DAs fordert das Gesetz von der Einheit des Gegensatzes, das Schöpfungsgesetz, das wir überall verwirklicht sehen (können).Verhulst hat geschrieben: Offenbar sind bsw. flugunfähige Vögel überlebensfähig, wie die unmittelbare Anschauung zeigt. Mich würde interessieren, wie Du flugunfähige Vögel per Schöpfung erklären willst.
[/quote]Todoroff hat geschrieben:1. Wir lesen es nicht in der Bibel.Verhulst hat geschrieben: Du könntest zunächst einmal Deinen Glauben erklären. Warum darf bsw. ein Schöpfer nicht per Evolution schöpfen?!
2. Evolution ist wissenschaftlich UNMÖGLICH!
3. Varaitionen = Entwicklung (innerhalb einer Art) bewirkt Gott.
Zu 1.: "Jedes nach seiner Art …" – Das genau tut doch Evolution, oder? Was würde Er wohl erwarten, in der Genesis zu lesen, falls per Evolution geschöpft wurde? Weiters ergibt sich die Frage, ob der "Bibelbericht" positivistisch aufzufassen ist (d. h. wörtlich im strengen Sinne: Das, was geschrieben steht, hat stattgefunden, das, was nicht geschrieben steht, hat nicht stattgefunden (es liegt auf der Hand, dass dies selbstwidersprüchlich wäre: Stichwort Detailtiefe)).
Zu 2.: Es bildet aus gewissen Gründen einen gewissen Widerspruch, wenn jemand an Wunder "glaubt" und von "unmöglich" redet. (Kleines Paradoxon am Rande: Wenn alles möglich ist (etwa durch Wunder), ist es dann auch möglich, dass etwas unmöglich ist?
Zu 3.: Wie haben wir uns das genau vorzustellen? Und wo steht es geschrieben, dass "Variationen" durch direkte göttliche Einflussnahme bewirkt werden? Was sind ferner "Variationen" genau?
Sapere aude!
Verhulst