majstro hat geschrieben:Reptilien existieren heute übrigens immernoch, falls es Ihnen entgangen ist.
biologe2 hat geschrieben:Dabei ist mit Population nicht die gesamte Art gemeint, sondern eine Gruppe, die geologisch von anderen Mitgliedern derselben Art getrennt sind (und die natürlich selbst auch wieder einzelne Populationen darstellen).
und in dem geologisch abgetrennten Gebiet dieser Population treten Umweltveränderungen auf, die in den anderen Gebieten so nicht auftreten. Dadurch erhalten andere Eigenschaften einen Selektionsvorteil als in den Gebieten der anderen Populationen dieser Art. D.h. Veränderungen, die in der einen Population auftreten, und in dieser Population einen Selektionsvorteil darstellen, müssen zum einen nicht auch in allen anderen Populationen auftreten (da sie ja zufällig sind) und zum anderen wären sie in diesen anderen Populationen vielleicht auch kein Selektionsvorteil, weil sich die Umweltbedingungen in deren Lebensraum nicht geändert/nicht auf die gleiche Weise geändert hat.
Reptilien und Vögel nehmen ganz unterschiedliche ökologische Nischen ein, falls Ihnen das entgangen sein sollte.
biologe2 hat geschrieben:Welche Faktoren im einzelnen zu genau welcher Zeit dazu geführt haben, dass einzelne Veränderungen vermehrt weitergegeben wurden, kann man nicht angeben. Das braucht man auch nicht. Die zugrunde liegenden Mechanismen sind nachgewiesen. Die graduellen Veränderungen der Fossilfunde zeigen es. Die heutigen Untersuchungen der Verwandtschaftsverhältnisse entsprechen der Theorie. Die genetischen Untersuchungen entsprechen der Theorie.
majstro hat geschrieben:Sie können nicht erklären, warum Reptilien sich zu Vögeln entwickelten, weil es nicht mit der Evolutionstheorie zu erklären ist.
biologe2 hat geschrieben:Gut, ich kann Ihnen gerne ein paar mögliche Erklärungen liefern, zusätzlich zu denen, die ich schon gegeben habe:
majstro hat geschrieben:Annahme, Behauptung, kein Argument.
? Sie wollten Erklärungen im Rahmen der Evolutionstheorie, wie sich Reptilien zu Vögeln entwickelt haben. Ich habe Ihnen solche Erklärungen geliefert.
Ich kann Ihnen natürlich keine Fotoserie liefern, in der zu sehen ist, wie genau sich die Umgebung geändert hat und zusätzlich auch noch die exakten Klimadaten anzeigt, zusammen mit der Veränderung der Zusammensetzung des Genpools der entsprechenden Population über die Zeit.
[e]Mal ganz abgesehen davon, dass ich diese Möglichkeiten angegeben haben, weil Sie behauptet haben, es wäre nicht zu erklären, und ich damit gezeigt habe, dass es sehr wohl zu erklären ist, haben sie doch auch nur Annahmen zu bieten.
Was z.B. über die Sintflut erzählt wir, sind reine Annahmen, basierend auf den paar Angaben in der Bibel, und es gibt keinerlei eigenständige Forschung, die diese Hypothese zu beweisen sucht.
Wohingegen es Unmengen von Forschungsergebnissen gibt, die im Großen wie im Kleinen für Evolution sprechen und z.B. solche Annahmen, wie ich sie hier gemacht habe, experimentell stützen.[/e]
majstro hat geschrieben:"durch Gleiten sogar sehr Energie sparend" Was für ein Unsinn. Im Vergleich zu Reptilien nicht im entferntesten.
Reptilien sind aus zwei Gründen energiesparend. Weil sie wechselwarm sind und weil sie die meiste Zeit des Tages nur rumliegen. Wenn Sie sich schnell bewegen (müssen), verbrauchen sie mindestens genauso viel Energie wie andere Tiere auch. Nehmen wir mal Krokodile. Die haben ein sehr massives Knochengerüst, dazu noch Hornschuppen, die auch nicht gerade leicht sind. Ein sich fortbewegendes Krokodil verbraucht mit Sicherheit mehr Energie als eine Übergangsform, die anstelle von Schuppen Federn hat, mit leichterem Skelett, die sich durch Gleiten fortbewegen kann.
majstro hat geschrieben:Augen, Hände, Füße, Kiemen, Flossen, Flügel, Gehirn,...,...,... Alles zufällig nützlich. Lächerlich.
Diese Entwicklungen sind nicht zufällig nützlich. Sie gehen auf zufällig entstandene Veränderungen zurück. Die natürliche Selektion führt dazu, dass "nicht-nützliche" Veränderungen nicht weitergegeben werden. D.h. diese Entwicklungen sind das "Resultat" der natürlichen Selektion, also nicht zufällig.
majstro hat geschrieben:Es gibt Fossilien, die Tiere zeigen, die heute ganz genauso aussehen wie vor Urzeiten.
Die Evolutionstheorie sagt nicht aus, dass sich Organismen morphologisch verändern müssen. In einer gleich bleibenden Umgebung wirkt natürliche Selektion stabilisierend. Es gibt viele ökologische Nischen, die heute nicht großartig anders sind als vor Millionen von Jahren.
Manche der als "lebende Fossilien" bezeichneten Tiere zeigen signifikante Veränderungen.
Z.B. von der Honigbiene (Apis mellifera), die in ihrem Link als Beispiel gebracht wurde, gibt es 20 Unterarten, die Gattung Apis umfasst 9 verschiedene Arten, ebenfalls wieder mit Unterarten. Diese unterscheiden sich voneinander durch die besetzte ökologische Nische, Größe und Verhalten.
Von der Unterordnung Libelle (Anisoptera) gibt es ca. 25 Familien. Von der Familie "Gemeine Libellen" (Libelluida) gibt es 47 Gattungen mit ca. 120 Arten, von denen es wiederum Unterarten gibt.
Sich anhand des äußeren Erscheinungsbildes eine Art rauszusuchen, die der Fossilform ähnlich sieht und zu behaupten, Evolution hat nicht stattgefunden, ist so wie im heutigen Straßenbild auf einen VW Käfer zu zeigen und zu behaupten, in den letzten 70 Jahren wären keine neue Automodelle entwickelt worden (und man würde außerdem ausblenden, dass der Käfer beispielsweise in den 50ern z.B. noch eine zweigeteilte Heckscheibe hatte, die die neueren Modelle nicht mehr haben etc.).