Religion (?)
Verfasst: Sonntag 30. Dezember 2012, 11:44
Vorab sei gesagt: Ich respektiere grundsätzlich jede Religion und jeden Glaubensanhänger, solange es keinen logischen Grund gibt, diesen Leuten keinen Respekt entgegenzubringen.
Ich gehe allerdings außerdem davon aus, dass jeder Mensch das Recht hat seine Sicht anderen Menschen mitzuteilen. Ich hoffe auf einige gute Antworten, denn grundsätzlich bin ich immer bereit in freundlicher Weise zu diskutieren.
Die Frage nach Gott und der Existenz Gottes ist wohl eine der Schwierigsten, mit der der menschliche Verstand sich befassen kann. Es wurde schon vielfach versucht, eine Antwort zu geben. So heißt es beispielsweise nach Georg Büchner etwa:
Wenn Gott die Welt geschaffen hätte, wäre er nicht vollkommen, da er mit der Erschaffung der Welt nicht nur sich selbst der Zeit unterworfen hätte, sondern eben mit dieser Erschaffung auch eine signifikante Änderung seiner aktuellen Umstände vorgenommen hätte. Jetzt wäre natürlich die Frage: Wenn Gott vollkommen war, wieso hätte er dann etwas ändern sollen? Es gab keinen Grund für ihn, eine offensichtlich unvollkommene Welt zu schaffen.
Andersherum, wenn es Gott als den vollkommenen Gott gibt, die Welt aber offensichtlich immer noch existiert, müsste diese Welt vollkommen sein und damit wäre Gott nicht nur in allem, nein dann wäre die Welt wie Gott und dann könnte Gott die Welt auch nicht geschaffen haben. Da die Welt aber offensichtlich unvollkommen ist, kann es einen Gott, wie wir ihn definieren nicht geben.
Soweit dazu. Allerdings:
Die Frage die ich mir dabei stelle ist: Geht es hier um Gott als möglichen Erschaffer des Universums, als allgegenwärtige Kraft, oder geht es um einen christlichen, muslimischen... oder wie auch immer gearteten Gott? Denn Gott zu definieren würde ihm seine Vollkommenheit nehmen, da ein vollkommener Gott sich doch wohl kaum von seinen unvollkommenen Geschöpfen definieren lassen könnte, oder? Würde das nicht heißen, dass die Möglichkeit eines Gottes wie die Menschen ihn sich denken schon von vornherein null und nichtig ist, ungeachtet der Möglichkeit einer anderen Existenz (oder auch Nichtexistenz) von Gott?
Wer kann schon sagen, welche Religion denn nun "Recht" hat? Und... angesichts der oben genannten Erkenntnisse - kann eine Religion überhaupt Recht haben?
Versteht mich nicht falsch. Ich denke, Religion ist etwas unglaublich wichtiges, solange sie niemandem schadet. Sie gibt halt, gibt Antworten an Menschen, die keine haben. Religion schafft Gemeinschaft. Soziale Integration. Leider manchmal aber auch das genaue Gegenteil.
Was mich dazu führt zu sagen: Sollte nicht jeder selbst entscheiden können, welchen Glauben er wählt? Warum müssen Menschen mit anderem Glauben (oder Unglauben) kritisiert werden, wenn sie für sich die Antwort gefunden haben, mit bestem Wissen über mögliche Konsequenzen?
Mit freundlichen Grüßen,
Nils.
Ich gehe allerdings außerdem davon aus, dass jeder Mensch das Recht hat seine Sicht anderen Menschen mitzuteilen. Ich hoffe auf einige gute Antworten, denn grundsätzlich bin ich immer bereit in freundlicher Weise zu diskutieren.
Die Frage nach Gott und der Existenz Gottes ist wohl eine der Schwierigsten, mit der der menschliche Verstand sich befassen kann. Es wurde schon vielfach versucht, eine Antwort zu geben. So heißt es beispielsweise nach Georg Büchner etwa:
Wenn Gott die Welt geschaffen hätte, wäre er nicht vollkommen, da er mit der Erschaffung der Welt nicht nur sich selbst der Zeit unterworfen hätte, sondern eben mit dieser Erschaffung auch eine signifikante Änderung seiner aktuellen Umstände vorgenommen hätte. Jetzt wäre natürlich die Frage: Wenn Gott vollkommen war, wieso hätte er dann etwas ändern sollen? Es gab keinen Grund für ihn, eine offensichtlich unvollkommene Welt zu schaffen.
Andersherum, wenn es Gott als den vollkommenen Gott gibt, die Welt aber offensichtlich immer noch existiert, müsste diese Welt vollkommen sein und damit wäre Gott nicht nur in allem, nein dann wäre die Welt wie Gott und dann könnte Gott die Welt auch nicht geschaffen haben. Da die Welt aber offensichtlich unvollkommen ist, kann es einen Gott, wie wir ihn definieren nicht geben.
Soweit dazu. Allerdings:
Die Frage die ich mir dabei stelle ist: Geht es hier um Gott als möglichen Erschaffer des Universums, als allgegenwärtige Kraft, oder geht es um einen christlichen, muslimischen... oder wie auch immer gearteten Gott? Denn Gott zu definieren würde ihm seine Vollkommenheit nehmen, da ein vollkommener Gott sich doch wohl kaum von seinen unvollkommenen Geschöpfen definieren lassen könnte, oder? Würde das nicht heißen, dass die Möglichkeit eines Gottes wie die Menschen ihn sich denken schon von vornherein null und nichtig ist, ungeachtet der Möglichkeit einer anderen Existenz (oder auch Nichtexistenz) von Gott?
Wer kann schon sagen, welche Religion denn nun "Recht" hat? Und... angesichts der oben genannten Erkenntnisse - kann eine Religion überhaupt Recht haben?
Versteht mich nicht falsch. Ich denke, Religion ist etwas unglaublich wichtiges, solange sie niemandem schadet. Sie gibt halt, gibt Antworten an Menschen, die keine haben. Religion schafft Gemeinschaft. Soziale Integration. Leider manchmal aber auch das genaue Gegenteil.
Was mich dazu führt zu sagen: Sollte nicht jeder selbst entscheiden können, welchen Glauben er wählt? Warum müssen Menschen mit anderem Glauben (oder Unglauben) kritisiert werden, wenn sie für sich die Antwort gefunden haben, mit bestem Wissen über mögliche Konsequenzen?
Mit freundlichen Grüßen,
Nils.