Ich dachte, Naturwissenschaft mache schon ein bissel mehr als beobachten und beschreiben (ohne das geht's natürlich nicht) - nämlich Gesetze aufstellen.TheLesch hat geschrieben:Lieber Herr Todoroff,
Sie scheinen einen regelrechten Hass auf die Naturwissenschaften entwickelt zu haben, welcher meiner Meinung nach auf Unkenntnis beruht. Die Physik ist eine beschreibende Wissenschaft; sie erhebt nicht den Anspruch, das warum erklären zu können.
Alle Bewegung, alle physikalischen Effekte sind auf die vier Grundkräfte zurückzuführen. Damit können Physiker die Welt beschreiben und Voraussagen für die Zukunft eines Systems (beispielsweise eines geworfenen Balls) treffen. Woher diese Grundkräfte kommen, kann (und will) die Physik nicht klären. Das ist auch (entgegen der in der physikalisch weniger gebildeten Bevölkerung vertretenen Meinung) überhaupt nicht ihre Aufgabe.
Ein Blitz, um bei diesem Beispiel zu bleiben, besteht aus Ladungsträgern. Sie bewegen sich, wenn sie eine elektrische Kraft spüren. Woher diese Kraft kommt, kann Ihnen kein Physiker beantworten, und das muss er wie bereits gesagt auch gar nicht.
Zu ihrer Bemerkung über die Flutberge : Damit zeigen Sie recht deutlich, dass Sie von Physik keine Ahnung haben.
Sonst hätte Herr Todoroff recht und die bösen, bösen NWlerInnen gingen immer nur per trial & error mit einzelnen Exemplaren der Gegenstände um, über die sie gern Allgemeines aussagten. So kriegte man wirklich so gut wie nichts heraus - bloß ein schwammiges "dieses Tier hat diese und jene Farben, so und so viel Beine; dieser Klumpen Gold löst sich in diesem Quantum Flüssigkeit usw. usf."
Kräfte, die man selbst nicht angucken kann, spekulative Modelle z. B. des Atoms sollen eben nicht nur beschreiben, was passiert, sondern schon erklären (wenn wohl auch nicht Entstehung der Gegenstände einer Wissenschaft).
Ein Indiz dafür, dass spekulative Modelle etwas in der Wirklichkeit treffen, ist vielleicht, dass das planetare und das Quanten-Modell des Atoms nicht einfach bloß einander entgegengesetzt sind, sondern auch Gemeinsamkeiten haben: Den Schalen im alten Modell entsprechen im neueren Modell Energieniveaus, zwischen denen man noch weitere entdeckt hat (spin, glaube ich).
Wie allerdings ein Atom "an sich" aussieht, ist unspannend und kann man gar nicht sagen.