Hi Tilly,
zuerst ein Link zu Epis schöner Widerlegung im Freien Bereich:
http://www.gott-wissen.de/forum/viewtop ... 1846#11846
Tilly hat geschrieben:Kreationisten finden neuen Beleg für eine junge Erde
Neue Messinstrumente von der Art der Massenspektrometer (accelerator mass spectrometer, AMS) erlauben seit etwa 25 Jahren eine Erweiterung des Messbereiches bis auf 90’000 Jahre. Damit erhoffte man sich eine Möglichkeit, viel mehr Fossilien mit dieser Methode datieren zu können. Dann zeigte sich aber, dass man nirgends fossiles Material finden konnte, das so geringe Mengen von C14 enthielt, um daraus auf ein viel höheres Alter als auf 50’000 Jahre zu schliessen.
Das Problem dieser Aussage ist, dass sie erstunken und erlogen ist. Man findet sehr wohl Material, dass keine messbaren Mengen an C14 mehr enthält.
Zudem, warum versucht man wohl, die Nachweisgrenze zu senken? Weil es fossile Brennstoffe gibt, die weniger C14 enthalten, um mit den aktuellen Methoden nachweisbar zu sein, würde ich mal annehmen...
Man hat zum Beispiel Kohleproben aus Schichten gemessen, die gemäss der geologischen Zeitskala zwischen 60 und 270 Millionen Jahre alt sein sollen. Die Messung mit dem Massenspektrometer zeigt jedoch ein Durchschnittsalter von nur 50’000 Jahren. Man vermutete eine Kontamination der Proben mit C14, fand aber praktisch keine.
Man findet wohl durch aus Spuren von C14 in Kohle. Aber nicht immer.
TalkOrigins hat geschrieben:Accelerator mass spectrometry (AMS), a sensitive radiometric dating technique, is in some cases finding trace amounts of radioactive carbon-14 in coal deposits, amounts that seem to indicate an age of around 40,000 years.
Das gleiche gilt auch für andere fossile Brennstoffe wie Methan-Gas und Öl. Warum ist das so?
Siehe z.B.
Quelle mit vielen Literaturreferenzen zu dem Thema.
Ich fasse mal zusammen:
Bei fossilen Brennstoffen werden sehr unterschiedliche Mengen an C14 gefunden, sowohl innerhalb der Nachweisgrenze als auch darunter (was schon mal die Behauptung im ersten Absatz widerlegt, dass kein organisches Material gefunden wir, das kein C14 enthält). Die Mengen, die gefunden werden, korrelieren mit der Menge an alpha-Strahlern (Uran-Thorium) im umgebenden Gestein.
Man nimmt deshalb an, dass durch diese Strahler C14 de novo entsteht.
Der Punkt hierbei ist, dass die Kohle oder das Öl in Schichten vorkommt, d.h. von Gestein umgeben ist. Wenn man das Alter des Gesteins darüber und darunter radiometrisch bestimmt (was in diesem Fall nicht mit C14 geschieht), erhält man den Zeitabschnitt, in dem die dazwischen liegende Schicht entstanden ist.
Hier ist eine schöne Abbildung dazu, man muss nur z.B. Fossil B durch z.B. "Kohle-Schicht" ersetzen.
Quelle
Das bedeutet, dass es offenbar kein organisches Material gibt, das älter ist als etwa 50’000 Jahre. Das ist im Verhältnis zu 270 Millionen immerhin 5400 mal weniger. Es bedeutet, dass die geologische Zeitskala nicht stimmen kann, wie das die Kreationisten schon lange betonen. Es gibt zudem eine ganze Anzahl nichtradiometrischer Altersbestimmungen, deren Resultate weit unter denen der geologischen Zeitskala liegen
Das bedeutet, dass Kreationisten lügen.
Welche nicht-radiometrischen Altersbestimmungen gibt es, deren Resultate unter denen der geologische Zeitskala liegen?
Nun sind auch 50’000 Jahre noch weit mehr als die 10’000 Jahre, welche viele Kreationisten als obere Altergrenze betrachten. Der Grund kann darin liegen, dass die Atmosphäre anfänglich viel weniger C14 enthalten hat, als heute. Die Bildung von C14 braucht nämlich einige tausend Jahre. Der geringere Gehalt an C14 führt bei der Berechnung zu einem scheinbar höheren Alter.
Diese Annahme "vergisst" bequemerweise gleich mehrere Sachen.
Der C14 entsteht nicht mit der konstant gleichen Rate. Durch die geringe Halbwertszeit kann man Schwankungen in den Enstehungsraten heutzutage beobachten. Gleichzeitig kann man aber sehen, dass das den C14-Gehalt von organischem Material nicht wesentlich beeinflusst.
Es gibt ein organisches Material, an dem man das Alter sehr bequem unabhängig von C14 bestimmen kann. Holz. Man zählt einfach die Jahresringe. Dann bestimmt man das C14/C12-Verhältnis und schaut, ob die gemessen Daten mit dem "abgezähltem" Alter übereinstimmt. Und siehe da, es stimmt überein.
Wie kann das sein, obwohl die Entstehungsraten nachweislich schwanken (und nicht etwa kontinuierlich zunehmen)?
Der radioaktive Zerfall verläuft linear. D.h. betrachtet man die Menge an C14 in der Atmosphäre, würde der C14-Gehalt konstant abnehmen, wenn kein C14 nachgebildet würde. Gleichzeitig entsteht aber C14 neu, allerdings nicht mit einer konstanten Rate, sondern mal viel, mal wenig.
Die Frage ist also, beeinflusst die Menge an neugebildeten C14 das Verhältnis von C14 zu C12 in der Atmosphäre maßgeblich?
Würde durchschnittlich immer weniger C14 nachgebildet als durch den konstanten Zerfall von C14 aus der Atmosphäre verschwindet, dann ja. Das C14/C12-Verhältnis würde konstant kleiner werden, Pflanzen würden konstant weniger C14 aufnehmen.
Würde durchschnittlich mehr C14 gebildet, als durch Zerfall verschwindet, dann würde das C14/C12-Verhältnis konstant größer werden, so dass Pflanzen immer mehr C14 aufnehmen.
Beides würde eine Altersbestimmung mit C14 unzuverlässig machen.
Aber das ist nicht das, was man beobachtet. Man beobachtet statt dessen, dass soviel C14 in der Atmosphäre vorhanden ist, dass das C14 zu C12 Verhältnis nicht wesentlich von unterschiedlichen Enstehungsraten von C14 beeinflusst wird. Entstehungs- und Zerfallsrate befinden sich mehr oder weniger im Gleichgewicht. Das kann man a) gegenwärtig messen und b) auch an den Holzproben bestimmen. Abweichungen werden durch die Holzproben-Daten korrigiert
Was ich aber sehr interessant finde, ist, dass a) andere radiometrische Bestimmungsmethoden nicht erwähnt werden, b) nicht-radiometrische Bestimmungsmethoden nicht erwähnt werden.
Und ich frage mich auch, wie z.B. dies erklärt wird:
biologe2 hat geschrieben:
Zweitens weiß man bei manchen Schichten, wie lange eine Ablagerung einer solchen Schicht gedauert haben muss. Kreide beispielsweise ist fast ausschließlich aus den Skeletten von mikroskopischen Meeresorganismen (~0,1-10 µm im Durchmesser) aufgebaut. Wie konnten in 6000 Jahren [oder 10000 oder 40000] die Kreidefelsen bei Rügen entstehen plus die geologischen Vorgänge stattfinden, durch die dieser ehemalige Meeresboden aus dem Wasser gehoben wurde?
Dazu ist Plankton so klein, dass es in Wasser PRO JAHR nur etwa einen halben Meter absinkt.
Oder Korallenriffe. Man weiß relativ gut, wie schnell die wachsen. Oder besser, wie langsam, maximal 8 mm/Jahr. D.h. ein 1400 m hohes Korallenriff wie würde mindestens 175000 Jahre zur Entstehung brauchen. Das Eniwetok-Atoll ist 1400 m hoch. Hier haben die tiefsten Bohrungen stattgefunden. Man hat mindestens drei Schichten gefunden, wo Landpflanzen und Bäume auf dem Riff gewachsen sind, d.h. wo der Wasserspiegel so niedrig war, dass das Riff aus dem Wasser schaute und nicht weiterwachsen konnte. Das Great Barrier Reef ist nach der gleichen Kalkulation mindestens 790000 Jahre alt, aber auch dieses Riff enthält Schichten, die auf einen Wachstumsstillstand hindeuten.
Und dann gibt es natürlich Riffe, die heute keine Riffe mehr sind, sondern einfach eine geologische Schicht unter vielen anderen bilden.
Quelle und
Quelle
Unter Christen gibt es Kurz- und Langzeitkreationisten. Wähend die Kurzzeitkreationisten die Schöpfung anhand biblischer Zahlenangaben auf einige Tausend Jahre zurückdatieren, beziehen sich die Langzeitkreationisten auf die Zeitberechnungen der Geologen und Paläontologen, halten aber daran fest, dass das Leben nicht ein Produkt des Zufalls sein kann, sondern durch einen Engriff Gottes zustande kam. Neuere Forschungsergebnisse wie etwa die Entdeckung der "kambrische Explosion", die besagt, dass sich das Leben plötzlich in relativ kurzen Zeiträumen "entwickelt" habe, kommen beiden kreationistischen Richtungen entgegen.
Genau, die "kambrische Explosion", eine neue Entdeckung. Die schon Charles Darwin gemacht hat.
"Solution to Darwin's dilemma: Discovery of the missing Precambrian record of life", J. William Schopf, PNAS 2000
"Neueste" Forschungsergebnisse zeigen, dass es sowohl vorher eine ganze
Reihe von Lebensformen existiert haben und einige wichtige Lebensformen, wie z.B. die blühenden Pflanzen (diese entstanden erst vor 170 - 200 Mio. Jahren; nicht ganz zu vernachlässigen...), erst später entstanden sind.
Darüber hinaus ist ein
Zeitraum von 10 - über 40 Mio. Jahren nicht gerade "plötzlich in relativ kurzen Zeiträumen".
Und ach ja, was sagst Du eigentlich
hierzu?
MfG, biologe2
HI-Viren bei 240.000-facher Vergrößerung.